0296/XXI Sicherung und Ausbau urbaner und Nachbarschaftsgärten im Bezirk

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, zusammen mit interessierten Akteurinnen und Akteuren ein Konzept zur Sicherung und zum Ausbau urbaner Gärten (Nachbarschaftsgärten) im Bezirk zu entwickeln.

Begründung
In Berlin entstehen seit einigen Jahren neue, gemeinschaftliche Gartenformen („Urban Gardening“, Nachbarschaftsgärten, interkulturelle Gärten usw.). Auch in Spandau gibt es z.B. den Gemeinschaftsgarten im Falkenhagener Feld oder die Neustadtoasen. Diese urbanen Gemeinschaftsgärten bilden einen wichtigen Faktor für eine lebenswerte, lebendige und zukunftsfähige Stadt.

Die Gärten vermitteln Umwelt- und Naturbildung und ermöglichen es Menschen, die in der Stadt keinen eigenen Garten haben, an einem teilzuhaben. Neben dem ökologischen ist das ein wichtiger sozialer Aspekt. Darüber hinaus treffen Menschen aus der Nachbarschaft und aus unterschiedlichen Kulturen aufeinander, was den Gemeinschaftssinn stärkt.

Durch Urban Gardening können Brach- und Dachflächen in der Stadt sinnvoll genutzt werden. Das verschönert nicht nur das Stadtbild, sondern sorgt auch für besseres Stadtklima und ist eine wichtige Anpassungsmaßnahme an die Klimakrise.

Jedoch ist der Status von urbanen Gärten in vielen Fällen rechtlich wie finanziell prekär und ihr Fortbestand häufig nicht gesichert. Daher ist es sinnvoll ein Konzept zu entwickeln, wie die bestehenden Gärten abgesichert und langfristig weitere Gärten geschaffen werden können. Dabei sollten planungsrechtliche Maßnahmen und Absicherung über den Bezirkshaushalt geprüft werden.

Um noch mehr Menschen für urbanes Gärtnern zu gewinnen, sollen zudem bestehende Informationsangebote weiterentwickelt und die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut werden. Dabei sollen auch und gerade Bevölkerungsgruppen in den Blick genommen werden, die bisher keinen Zugang zum Urban Gardening haben.

Gegebenenfalls ist eine stärkere Vernetzung mit den Gartenarbeitsschulen sowie Kitas und Schulen im Bezirk sinnvoll.