0287/XXI Kulturelle Infrastruktur ausbauen & Vorhalteflächen sichern

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, den Bedarf an kultureller Infrastruktur zu erfassen und bei der Planung und beim Bau neuer oder der Erweiterung bestehender Stadtquartiere sowie beim Neubau oder der Sanierung kommunaler Standorte geeignete Flächen bedarfsgerecht zu identifizieren und als Vorhalteflächen für Kultur und Kulturschaffende zu sichern.
 

Dabei geht es darum

1. die Fachplanungen der traditionellen Institutionen der kulturellen Bildung (Bibliotheken, Musikschule, VHS, kommunale Galerien, Museen, der Jugendkunstschulen, der Kulturämter usw.) mit einem geregelten Verfahren zu unterstützen und ortsspezifisch zu präzisieren und

2. zusammen mit der Freien und der Kreativszene, den Akteur*innen dezentraler Kulturarbeit und gemeinnütziger Projekte sowie dem kreativwirtschaftlichen Gewerbe den ortsspezifischen Raumbedarf zu ermitteln.

Bei der Planung von wohnverträglichen Gewerbeflächen sollten systematisch immer Räume für freischaffende Künstler*innen bzw. Kreative vorgesehen werden bzw. bei bestehenden Gewerbeflächen Möglichkeiten für Nachrüstungen gesucht werden. Dazu sind Vereinbarungen mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften, mit Wohn- und/oder Künstler*innengenossenschaften anzustreben.

Hierzu ist auch eine Zusammenarbeit mit dem Land Berlin anzustreben.
 

Begründung
Mit der Entwicklung neuer Stadtquartiere steht auch Spandau vor der Herausforderung, funktional und sozial gemischte Nachbarschaften zu entwickeln. Deren Funktionsfähigkeit wird wesentlich auch von der Existenz einer lebendigen, integrativen und gegenüber sich wandelnden Bedürfnissen flexiblen kulturellen Infrastruktur abhängen.

In einem wachsenden Stadtbezirk wie Spandau müssen dabei die strukturellen Grundlagen sichergestellt werden, um sowohl in den bestehenden als auch in den aktuell zu entwickelnden neuen Stadtquartieren funktionierende kommunale Zentren mit sozialer und kultureller Infrastruktur zu schaffen. Voraussetzung hierfür ist eine integrierende Kultur- und Stadtbezirksentwicklungspolitik, die ressortübergreifend Themen wie Stadtentwicklung, Kultur, Bildung, Jugend, Sport, Integration und Kreativwirtschaft verbindet und sowohl in politisches wie in Verwaltungshandeln übersetzt.