0204/XXI - Menschen ohne Lobby - werden von Armut betroffene Einwohner:innen an den Stadtrand gedrängt und dort vernachlässigt?

  1. Hat das Bezirksamt Kenntnis von der Erhebung der Agentur für Arbeit für den RBB (RBB: “Arme Menschen werden zunehmend an den Stadtrand gedrängt” vom 09.02.2022 https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/02/berlin-arm-reich-datenrecherche-stadtkern-verdraengung-stadtrand.html) in Bezug auf den Zuwachs von Hartz-IV Empfänger:innen am Stadtrand? Kann das Bezirksamt den Netto Zuzug von 9.881 Menschen, die Hartz-IV beziehen von 2007-2020 bestätigen?
     
  2. Welche Konsequenzen zieht das Bezirksamt aus dieser Verdrängung hin zum Stadtrand und wie stellt es sicher, dass stets genügend Beratungsangebote für von Armut betroffene Spandauer:innen zur Verfügung stehen?
     
  3. Wie ist es nach Kenntnisstand des Bezirksamtes zu bewerten, dass die Kinderarmutsquote, nach dem Bericht des RBB, in dem Gebiet der Maulbeerallee bei über 70% liegt?
     
  4. Ist das Quartier rund um die Maulbeerallee nach der Auffassung des Bezirksamtes ausreichend ausgestattet mit Kita-Plätzen? Wenn ja, wie viele Kita-Plätze stehen in dem Quartier zur Verfügung? Bitte auflisten. Wenn nein, welche weiteren Angebote sind geplant, um das Missverhältnis zu beheben?
     
  5. Ist das Quartier rund um die Maulbeerallee nach der Auffassung des Bezirksamtes ausreichend ausgestattet mit Sprachkursen für Migrant:innen? Wenn ja, wie viele Sprachkurse stehen in dem Quartier zur Verfügung? Bitte auflisten. Wenn nein, welche weiteren Angebote sind geplant, um das Missverhältnis zu beheben?
     
  6. Teilt das Bezirksamt die Auffassung, dass zu einem lebendigen Viertel nahe und vielfältige kulturelle Angebote, diverse Einkaufsmöglichkeiten, Plätze mit Aufenthaltsqualität für Jugendliche und Senioren, sowie die Verfügbarkeit von öffentlichen Beratungsangeboten gehören und sieht es, in der aktuellen Entwicklung in dem Quartier um die Maulbeerallee, dies als gegeben an?
     
  7. Hat das Bezirksamt Kenntnis darüber, wie hoch die Quote der Haushalte, die einen WBS in der Heerstraße-Nord besitzen, ist? Wenn ja, bitte die zeitliche Entwicklung der letzten 15 Jahre auflisten.
     
  8. Welche Quartiere haben in Spandau den größten Anteil an Wohnungen für die ein WBS benötigt wird und wie stellt das Bezirksamt sicher, dass es in Spandau nicht zu der Bildung einzelner Quartiere kommt, in denen sich die Armut konzentriert?

Wir bitten um schriftliche Beantwortung.