Untragbare Situation für Gewobag-Mieter*innen in der Maulbeerallee

Die Fraktion DIE LINKE. in der BVV Spandau fordert von Gewobag, Bezirksamt Spandau und Senat gemeinsames und energisches Handeln im Sinne der Mieter*innen, um die untragbaren Zustände in der Maulbeerallee zügig zu beenden. Nach mehreren Bränden in jüngster Vergangenheit sind inzwischen zwei Gebäude praktisch unbewohnbar.
„Seit unzähligen Monaten leiden die Bewohner*innen unter den diversen Problemlagen, während die Gewobag nur unzureichend Unterstützung anbietet. Die Situation ist für die Menschen untragbar!“, berichtet Lars Leschewitz, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. in der BVV Spandau. Zwar übernimmt die Gewobag im Fall der Maulbeerallee 33 bei Bedarf die Hotelkosten. Doch in einem einkommensschwachen Umfeld wie der Heerstraße Nord kann kaum eine Familie in Vorkasse gehen. „Es kann nicht angehen, dass ein landeseigenes Unternehmen seine Mieter*innen derart im Stich lässt. Die Gewobag muss die Brandschäden schnellstmöglich beseitigen. Darüber hinaus muss den betroffenen Mieter*innen kostenloser und angemessener Ersatzwohnraum bereitgestellt werden!“ erklärt Leschewitz. „Der Senat ist hierbei zudem gefordert, die Gewobag endlich in die Pflicht zu nehmen, alles Erdenkliche zu tun, um die Situation mit den Bränden in den Griff zu bekommen. Statt aus Kostengründen Videokameras
und einen offenbar lustlosen Sicherheitsdienst zu installieren, sollte die Gewobag die Vorschläge der Mieter*innen vor Ort sowie des Mieterbeirats ernst nehmen und einen professionellen Sicherheitsdienst auswählen.
Im Rahmen eines Antrags in der kommenden Sitzung der BVV Spandau fordert die Linksfraktion das Bezirksamt außerdem auf, die hygienischen Zustände in den in der Maulbeerallee 31 aufgestellten Duschcontainern zu prüfen und sicherzustellen, dass alle Standards eingehalten werden. Darüber hinaus wird das Bezirksamt ersucht auf die Gewobag einzuwirken, damit die Schäden an den Gebäuden umgehend behoben werden und die Mieterinnen und Mieter schnellstmöglich wieder einziehen können.
Zum Hintergrund: Die Anwohner*innen im Umfeld der Heerstraße Nord leiden schon lange unter Verschmutzung, Rattenbefall und der mangelnden Problemlösung seitens der Gewobag. Seit Mitte letzten Jahres kommt eine Brandserie erschwerend hinzu. Zuletzt wurde nach einem Brand in der Maulbeerallee 31 sowohl der Fahrstuhl als auch die Wasserversorgung abgestellt. Dies hat zur Folge, dass die Bewohner*innen bis zu sieben Stockwerke zurücklegen müssen, um die WC- und Duschcontainer zu erreichen. Fraglich ist zudem, ob diese in der Anzahl überhaupt ausreichend sind. Nur wenige Tage später brannte es im Nachbarhaus, der Maulbeerallee 33. Da dort auch Abwasserleitungen beschädigt wurden, musste hier aus sicherungstechnischen Gründen der Strom abgeschaltet werden.