Ready for socialization?

Am Mittwoch Abend wurde in der BVV Spandau ein Antrag der Fraktion DIE LINKE zur Abstimmung gebracht, der das Bezirksamt auffordert, sich für eine Kommunalisierung der Wohnungsbestände der Adler Group einzusetzen, die sich - wie mittlerweile bekannt - in einem Insolvenzverfahren befindet und in dessen Rahmen gezwungen ist, ihre Bestände zu veräußern.

„Das hätte ich so nicht erwartet“, staunte Lars Leschewitz, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE in der BVV Spandau. Alle Fraktionen mit Ausnahme der FDP stimmten dem Antrag zu - ohne vorherige Überweisung in die Ausschüsse. Schließlich ist Eile angesagt, nachdem kürzlich - wie den Medien zu entnehmen war - bereits umfangreiche Hausdurchsuchungen in den Räumen der Adler Real Estate durchgeführt wurden wegen des Verdachts diverser Straftaten.

Leschewitz bedankte sich nach der Abstimmung bei den Kolleg:innen der anderen Fraktionen. Ihm sei es vor allem darauf angekommen, ein Signal an die Mieterinnen und Mieter zu senden, die zweifelsohne beunruhigt seien. Leschewitz geht von einer Übernahme durch den Senat zugunsten eines landeseigenen Wohnungsunternehmens aus.

„Es kann durchaus sein, dass hier nicht lange verhandelt werden kann, sondern eine Vergesellschaftung erforderlich wird“, meint Leschewitz und weiter: „Wie gut, dass jetzt das Votum der Expertenkommission vorliegt.“

Die hatte erst vor wenigen Tagen festgestellt, dass Berlin Vergesellschaftungen im Wohnungsbaubereich durchaus vornehmen dürfe - und zwar auch unterhalb des Verkehrswerts.