Massiver Wegfall von öffentlich geförderten Wohnungen

Julia Schumann

Abermals liefert das Bezirksamt Spandau erschreckende Zahlen zum Stand der Sozialwohnungen im Bezirk. Nachdem eine Anfrage der Fraktion Die Linke in der BVV Spandau im Jahr 2021 bereits den Wegfall von rund 5500 Sozialwohnungen bestätigte, musste diese Zahl nun nach oben korrigiert werden. Aus einer aktuellen Anfrage der Linksfraktion geht hervor, dass seit 2018 rund 3264 Wohnungen aus der Sozialbindung gefallen sind. Bis 2024 kommen weitere 2698 Wohnungen hinzu. Besonders betroffen sind weiterhin die Ortsteile Heerstraße Nord (2380), Falkenhagener Feld (474) und Haselhorst/ Siemensstadt (499). Insgesamt verliert der Bezirk bis 2024 demnach knapp 6000 Sozialwohnungen. Die gute Nachricht: Im Bezirk wird gebaut. Mehrere tausend Wohnungen werden in den kommenden Jahren bezugsfertig. Die schlechte Nachricht: Das Bezirksamt habe keine Kenntnis darüber, wie hoch der Anteil an geförderten Wohnungen sein wird. Vermutet wird jedoch, dass der Wegfall der Sozialwohnungen nicht kompensiert werden kann. Darüber hinaus sind die Kosten für Baustoffe sowie die Grundstückspreise in den vergangenen Jahren immens gestiegen. Dies hat zur Folge, dass das Niveau der Mietkosten im Neubau, selbst bei kommunaler Förderung, zuletzt stark gestiegen ist.

„Mit jeder Wohnung, die aus der Sozialbindung fällt, geht potenziell auch ein Zuhause für eine einkommensschwache Familie verloren. Denn in der Regel geht der Wegfall der Sozialbindung mit umfangreichen Mieterhöhungen einher,“ erklärt Lars Leschewitz, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion Spandau. „Dieser Trend muss umgekehrt werden, damit keiner Familie der Wohnungsverlust droht. Aus diesem Grund fordert Die Linke auf Landes- und Bundesebene die Erarbeitung einer umfassenden neuen Wohnungsbauförderrichtlinie.“