Bericht aus dem Jugendhilfe-Ausschuss am 17. Oktober 2023

Sabine Knepel

Im Tagesordnungspunkt 1 wurde der Besuch des bezirklichen Krisendienstes besprochen. Dieser scheint unter erschwerten Bedingungen zu funktionieren. Die Räume sind beengt, es gibt lediglich vier Büros für neun Mitarbeitende. Auch das Personal ist knapp. Ab dem 18. Oktober 2023 sowie ab dem 1. Januar 2024 kommen jeweils zwei neue Mitarbeitende dazu. Die Leitungsposition ist noch nicht besetzt, aber es sind bereits Bewerbungen eingegangen. Mit den neuen Mitarbeitenden werden die Räume noch beengter und halten der Prüfung durch den Arbeitsschutz nicht stand. Neben den Büros stehen den Mitarbeitenden Beratungsräume zur Verfügung, die aber auch von anderen genutzt werden können.

Entgegen einigen Gerüchten soll der Krisendienst nicht aufgelöst bzw. geschlossen werden. Seine Aufgaben sind sehr komplex und oft sind mehrere Personen beteiligt (z.B. Familienmitglieder, Polizei oder Sozialarbeiter*innen). Im Rechtsamt ist zudem ein Mitarbeiter für die Unterstützung zuständig. Im Bereitschaftsdienst sind alternierend immer vier Mitarbeitende tätig, dazu arbeiten die Mitarbeitenden einmal in der Woche im Homeoffice. Der Krisendienst macht teilweise auch Hausbesuche, dementsprechend gibt es keine festen Arbeitszeiten. Manchmal wenden sich Personen auch hilfesuchend an den Krisendienst, was aber eher selten vorkommt. Der Krisendienst geht allen Meldungen nach, unabhängig davon, wer anruft und sich Sorgen um ein Kind (bis 18 Jahre) macht. Bei Gefährdung des Kindeswohls kommt es in der Regel zur Durchführung von Zwangskonzepten, die mehrere Termine nötig machen. Jeder Mitarbeitende plant dies selbständig.

Unser Eindruck von der Arbeit des Krisendienstes ist recht positiv. Die Mitarbeitenden erscheinen kompetent und flexibel. Der Zeit- und Personalmangel ist aber auch hier problematisch.

Im nächsten Tagesordnungspunkt „Mobile Sport- und Bewegungsangebote in Geflüchtetenunterkünften“ (0724/XXI) legten Herr Peters und Frau Hüttinger eine Tabelle vor, der zu entnehmen war, wo welche Angebote in welchem Umfang vorhanden sind. Der Ausschuss betrachtete den Antrag wegen tätig werden des Bezirksamtes einstimmig als erledigt.

Im Tagesordnungspunkt 5.1.2 ging es um unseren Antrag zur flexiblen Kinderbetreuung (1978/XX). Der Ausschuss bat darum, den entsprechenden Konzeptentwurf von Frau Lensenger und Frau Kolock einzusehen.

Im Folgenden wurde der Antrag zu Übernachtungsmöglichkeiten für Jugendliche in der Heerstraße Nord besprochen (0778/XXI). Der Krisendienst ist der Meinung, dass sich solche Maßnahmen nicht so leicht durchführen lassen. Es brauche einen Träger sowie ein umfassendes Konzept. Darüber hinaus müssen diverse rechtliche Voraussetzungen und Vorgaben erfüllt werden. All dies bedarf einer langfristigen Planung. Stadträtin Franzke stellte zudem infrage, ob hierfür ausreichend Ressourcen und Finanzmittel zur Verfügung stehen. Der Antrag wurden letztendlich vertagt, damit wir bis zur nächsten Sitzung einige Nachbesserungen vornehmen können. Der Krisendienst und die Bürgerdeputierte von der Mädchen-AG stimmten jedoch darin überein, dass wir entsprechende Übernachtungs-möglichkeiten benötigen. Wir werden daher nicht lockerlassen.


Unser Antrag „Erste-Hilfe-Kurse für Kita-Kinder“ (0870/XXI) wurde im Tagesordnungspunkt 5.2.3 nach einiger Diskussion abgelehnt. Zu später Stunde war bei vielen Verordneten und Bürgerdeputierten leider die Luft raus und man befand, dass die Erste-Hilfe-Kurse für Erzieherinnen und Erzieher ausreichen. Zusätzliche Kurse für die Kinder seien nicht nötig.