Wirtschaft vom 14.03.2019

Lars Leschewitz

Es standen nur zwei Tagesordnungspunkte auf der Agenda. Zweimal hatte die SPD einen Sachstand zum Gewerbe angemeldet, einmal auf dem Gelände der Alexander-Barracks und einmal auf dem Gelände der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne.Bei den Alexander-Barracks berichtete das Bezirksamt davon, dass es eine der letzten großen zusammenhängenden Gewerbeflächen im Bezirk sei. Die BIMA ist Eigentümerin und will es ans Land abgeben. Das Stadtentwicklungsamt hat eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die demnächst vorgestellt wird. Die Wirtschaftsförderung hat auf den Erhalt der Gewerbeflächen gedrängt, aber es gibt viele andere Interessen. U.a. 
hat zuletzt der neue Gesundheitsstaatssekretär eine doppelt so große Fläche für Gesundheitseinrichtungen gefordert (60T qm statt nur 30T qm). 

Es gibt derzeit 105 Gewerbe auf dem Gelände, vieles ist auch lärmintensiv. Der Stadtrat hätte gerne alles als Gewerbehof entwickelt, sieht aber auch Gesundheitseinrichtungen und Wohnungen auf dem Gelände, 
wenn sie das Gewerbe nicht zu sehr verdrängen/einschränken. Es wird wohl auch ein Schulstandort für die Neustadt mitgedacht. Nach der Vorstellung der Studie gehen die nächsten Abstimmungsrunden weiter. Ein Umzug des Gewerbes, das z.B. an der Rhenaniastraße vom Wohnungsbau "bedroht" ist, ist eher nicht möglich, da auch hier keine langfristige Perspektive herrscht und der Bund aufgrund der Verkaufsgespräche nicht neu vermietet.
Beim Gelände der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne führte der Stadtrat aus, dass die derzeit mit 2,5 Stellen besetzte Wirtschaftsförderung immer wieder mit den Gewerbetreibenden dort im Kontakt steht. Es sind noch 13 von 14 Betrieben dort, einer habe das Gelände verlassen. Sieben seien jedoch in Verhandlungen mit Vermietern anderer Standorte. Ein Betrieb wird in der Wilhelmstadt bleiben, einer geht nach Brandenburg. Sieben Betrieben wurde noch nicht gekündigt.
Im Zuge der Beratung machte der Stadtrat deutlich, dass auch Siemens mit seinem geplanten Campus dem Bezirk rund 200T qm Gewerbefläche entziehen will.
Unter den Mitteilungen des Bezirksamtes berichtete der Stadtrat vom Unternehmenstalk mit dem metallverarbeitenden Gewerbe, der aus seiner Sicht erfolgreich war. Es waren acht Unternehmen aus der Sparte, die in Spandau ansässig sind, anwesend. Sie haben zwei große Probleme: sie finden keine Flächen für Erweiterungen und haben Schwierigkeiten Mitarbeiter, vor allem Azubis, zu finden, obwohl sie laut Stadtrat gut zahlen sollen.