PM: Keine Essenstafel in Siemensstadt und Haselhorst

Die Menschen in Siemensstadt und Haselhorst müssen weiter auf eine Tafel zur Essenausgabe warten. Das geht aus einer Antwort des Sozialstadtrats Gerhard Hanke (CDU) auf eine Große Anfrage der Linksfraktion Spandau hervor.

Die Menschen in Siemensstadt und Haselhorst müssen weiter auf eine Tafel zur Essenausgabe warten. Das geht aus einer Antwort des Sozialstadtrats Gerhard Hanke (CDU) auf eine Große Anfrage der Linksfraktion Spandau hervor.

Der Stadtrat berichtete, dass durch personelle Engpässe seit zwei Jahren keine Ergebnisse präsentiert werden könnten. Dem Sozialamt war es noch nicht einmal möglich, den Antragsteller aus der Generationen-BVV 2015 und die BVV fristgerecht zu informieren.

Angefragt wurde nach Aussage des Stadtrats der Berliner Tafel e.V., welcher nur in kirchlichen Einrichtungen sein Angebot anbieten könne. Daher wurde Ende 2015 die evangelische Kirchengemeinde angefragt, die jedoch keinen Rahmen für die Tafel gefunden hat. Ebenso verliefen die Gespräche mit der katholischen Kirche. Das Stadtteilzentrum Siemensstadt wurde Mitte 2016 angefragt und hat ein Interesse bekundet. Weitere Gespräche gab es wohl nicht.

Für das dritte Quartal 2017 hat der Stadtrat eine Umsetzung des Antrags in Aussicht gestellt, blieb aber so wage und reagierte nicht auf Nachfrage, wie das umzusetzen sei, so dass davon auszugehen ist, dass die Menschen in Siemensstadt und Haselhorst weiter auf eine solche Einrichtung warten müssen.

Der Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion, Lars Leschewitz, kritisiert die lange Verzögerung durch das Bezirksamt: "Personelle Engpässe sind über zwei Jahre keine Entschuldigung. Die Menschen aus Siemensstadt und Haselhorst, die auf die Essensausgabe angewiesen sind, müssen bis zum Paul-Schneider-Haus in der Neustadt gehen und somit eine sehr weite Strecke auf sich nehmen. Hier fallen oft auch Kosten etwa für Bus und U-Bahn an."

Er fügt hinzu: "Die Linksfraktion steht Tafeln allgemein sehr kritisch gegenüber, weil sie Armut höchstens lindern, aber nicht wirkungsvoll bekämpfen. Wie man zudem sieht, ist der Staat abhängig von der Mitarbeit privater Einrichtungen, um Tafeln überhaupt einrichten zu können. Tafeln sind kein Ersatz für einen funktionierenden Sozialstaat. Dennoch brauchen die Menschen in Siemensstadt und Haselhorst schnell Hilfe und das Bezirksamt muss hier schleunigst tätig werden, um eine Lösung zur Einrichtung einer Essensausgabe zu finden."