PE: Bezirksamt überarbeitet endlich Stellenausschreibung für die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte

Bereits seit April 2017 ist in Spandau die Stelle der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten nicht besetzt. Die neue Stellenausschreibung ist endlich fertig und geht jetzt in die Beteiligungsgremien.

Bereits seit April 2017 ist in Spandau die Stelle der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten nicht besetzt. Das Bezirksamt hatte u.a. versucht, mit der Anforderung, dass die neue Stelleninhaberin einen Hochschulabschluss im Fach Gender Studies haben müsste, die Stelle tariflich höher zu gruppieren. Gegen das neue Anforderungsprofil hatte die Frauenvertreterin Widerspruch eingelegt, da viele qualifizierte Bewerberinnen von vornherein ausgeschlossen wären.

Daraufhin hat die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung dem Bezirksamt im Dezember 2017 einen Entscheidungsvorschlag vorgelegt. Das Bezirksamt wird diesem Vorschlag folgen, wie Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank in der BVV-Sitzung am 24.01.2018 auf eine Mündliche Anfrage des Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion in der BVV, Lars Leschewitz, mitteilte:

a) Die Anforderung eines B.A.-Abschluss im Fach Gender Studies könnte zu einer Diskriminierung älterer qualifizierter Bewerberinnen führen, weil dieses Fach erst seit kurzem existiert. Dies wird dadurch gelöst, dass u.a. Fachhochschule-Abschlüsse in Sozialpädagogik und sozialen Berufen zugelassen werden. Jedoch wird eine zusätzliche Anforderung gestellt, dass eine Mindesterfahrungszeit von 3 Jahren im Bereich der Frauen- und Gleichstellungsarbeit erfüllt sein muss.

b) Die zusätzliche Anforderung hinsichtlich der Unterstützung von Schwulen, Lesben, Transgender usw. ist in der eingefügten Form nicht Bestandteil der Anforderungen gemäß Landesgleichstellungsgesetz und muss deshalb gestrichen werden.

Die neue Stellenausschreibung ist bereits fertig und geht jetzt in die Beteiligungsgremien. Diese haben bis maximal 6 Wochen Zeit für die Beteiligung. Dazu Lars Leschewitz: "Ich hoffe, dass die Stellenausschreibung bereits früher veröffentlicht werden kann, denn die Besetzung der Stelle der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten muss schnellstmöglich abgeschlossen werden. Die Korrekturen der Anforderungen sind richtig, weil so sichergestellt wird, dass auch ältere, aber in der Materie erfahrene Bewerberinnen nicht vom Bewerbungsverfahren ausgeschlossen werden. Dies hätte das Bezirksamt bereits von Anfang an berücksichtigen müssen. Dann wäre es gar nicht erst so weit gekommen, dass die Stelle fast ein Jahr lang unbesetzt bleibt."

Öffentlich gemacht werden konnte der neue Sachverhalt in der BVV Spandau, nachdem die Bundestagsabgeordnete Helin Evrim Sommer (DIE LINKE) bei der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus angefragt hatte, welchen Standpunkt der Senat in der Sache einnehme.