Konzepte ohne Bürgerbeteiligung gehen immer schief, Herr Schatz!

In einer gemeinsamen Pressemitteilung haben der Stadtrat für Verkehr, Thorsten Schatz (CDU), und die kommissarische Ordnungsamtsstadträtin, Tanja Franzke (CDU), verlautbart, dass Bezirksamt und Polizei ein gemeinsames mehrstufiges Maßnahmenpaket erarbeiten, um die Sicherheit und Ordnung am Groß Glienicker See in den Sommermonaten gewährleisten zu können. Reichlich spät und ohne die Beteiligung der Anwohnenden und Badegäste sowie der Bezirksverordnetenversammlung wurde dieses “Konzept” vorgestellt. Ohne die Einbeziehung der betroffenen Menschen wird aus dem Rathaus heraus ein Maßnahmenpaket verabschiedet, welches viele Fragen unbeantwortet lässt. Die temporären Lösungen fokussieren sich alleine auf den Autoverkehr und lassen Familien ohne Auto, mobilitätseingeschränkte Menschen und Seniorinnen und Senioren außen vor. Dazu erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der BVV Spandau, Elmas Wieczorek-Hahn: “Seit Jahren schlage ich vor, eine direkte Busverbindung über die Uferpromenade einzurichten und diese zugleich für den allgemeinen Verkehr im Sommer zu sperren. Ein barrierefreier Zugang zum See vom Seekorso aus scheint nach wie vor nicht gewährleistet. Ein entsprechendes barrierefreies ÖPNV-Angebot ist aber unerlässlich, damit Badespaß nicht nur für die schnellsten mit den größten Autos möglich ist.” Das Bezirksamt hat die übliche Abstimmung mit der BVG offensichtlich nicht nutzen können, um ein Verkehrskonzept entstehen zu lassen, dass alle Anwohner und Interessenten ausreichend berücksichtigt. Wir werden die verkehrlichen Entwicklungen rund um den Groß Glienicker See in diesem Sommer detailliert beobachten und die Erkenntnisse in die BVV hineintragen. Vielleicht schafft es das Bezirksamt dann im nächsten Sommer, mit der BVG und den Menschen vor Ort ein gemeinsames Konzept zu entwickeln und allen den gleichen Zugang zu Sommer, Sonne und Badespaß zu ermöglichen.